Geologie vom Brocken
Geologie vom Brocken
Der Brocken besteht in erster Linie aus plutonischem Gestein, ebenso ist das bei seinem direkten Umfeld der Fall. Bei einer Untersuchung der Geologie wurde festgestellt, dass dieses Gestein Granit ist. Dieser Granit wird hier als Brockengranit bezeichnet. Der Brockengranit ist mit seinen Formationen etwas ganz Besonderes. Die Natur hat viele Millionen Jahre daran gearbeitet, genau das zu schaffen, was Besucher von heute so fasziniert.
Entstehung des Brockengranits
Die Geologie versucht natürlich, die Entstehung des Brockengranits zu erklären. Bis heute geht die Forschung davon aus, dass einst – vor rund 293 Millionen Jahren – Granitplutone entstanden sind. Diese werden als Oker-, Ramberg- und Brockenpluton bezeichnet. Als die Gesteine schmolzen, drangen basische Bestandteile der Steine in die Sedimentschichten ein, die übergelagert waren. Dort konnten sie auskristallisieren. Es bildeten sich Diorit- und Gabbromassive. So entstand auch der Harzburger Gabbro. Danach kam es zu einem erneuten Aufstieg, und zwar waren nun granitische und kieselsäurereiche Gesteinsschmelzen an der Reihe. Sie drangen in die Fugen und Hohlräume der Gesteine ein und schufen sich selbst Platz, indem sie die vorhandenen Sedimente aufschmolzen. Übergänge zwischen den verschiedenen Gesteinen können noch heute beobachtet werden, und zwar im Grenzbereich zwischen dem Nebengestein und dem Granit.
Der Hornfels
Hornfels wird als kontaktmetamorph bezeichnet. Aus genau diesem Material besteht die Achtermannshöhe, zumindest in ihrer Kuppe. Die Kontaktzone überlagert dort den Brockengranit. Im Zuge der Harzhebung erodierte das Gebirge und die Hornfelskuppe auf der Achtermannshöhe verschwand. Stück für Stück wurde der Granit freigelegt, welcher hier auskristallisiert war. In der Geologie wird immer wieder angenommen, dass Granit besonders hart sei und dass der Brocken daher so hoch geworden ist. Doch vielmehr ist die Tatsache, dass die Hornfelskuppe so lange Zeit vor der Erosion geschützt war, der Grund dafür.
Weitere Fakten zur Geologie des Brockens
In Zeiten des Tertiärs, also einer Zeit, die geologisch gesehen relativ jung ist, entstand die Verwitterung des Granits, die heute als Wollsackverwitterung bezeichnet wird. Zu dieser Zeit wurden auch die Blockhalden aus Granit gebildet. Außerhalb der Alpen findet man diese kaum und daher gelten die Blockhalden als sehr schützenswert. Im Zuge der Eiszeiten und nach dem Rückgang derselben entstanden diese Granitbildungen. Es wird heute davon ausgegangen, dass die Blockhalden rund 10.000 Jahre alt sind, wenn nicht sogar noch älter. Die Gründe für ihre Entstehung sind sehr vielseitig und die physikalische Verwitterung spielte dabei eine nicht unerhebliche Rolle. So kam es durch die Frostsprengung zur Bildung diverser Felsformationen. Noch heute sind auf dem Brocken daher die großen Berge an Felsbrocken zu sehen, die einfach locker aufeinandergestapelt aussehen. Diese Formation bekam im Jahr 2006 sogar eine Auszeichnung und wurde als „Nationales Geotop“ geehrt. Der Brocken mit seinen Granithalden war dabei eines der insgesamt 76 Geotope, die mit dem Titel prämiert wurden und heute als geotouristisch hochinteressant gelten.