Das Schaubergwerk Büchenberg – neues Leben in alten Anlagen
Der Harz ist ein geografisch und geologisch bedeutender Teil der deutschen Mittelgebirgsschwelle. Die Bezeichnung Harz leitet sich ab von dem althochdeutschen „Hard“, das Wald bedeutet; sie geht auf die sehr dichten Wälder zurück, die bis heute typisch für den landschaftlichen Reiz der gesamten Region sind. Ein anderes besonderes Merkmal für den Harz ist die Gesteinsvielfalt und der Erzreichtum, der bereits im Mittelalter erforscht wurde. Der Bergbau hat im Harz eine mehr als tausendjährige Tradition; herausragende Beispiele dafür sind das „Erzbergwerk Rammelsberg“ bei Goslar und das „Oberharzer Wasserregal“, die beide zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Ein Bergwerk mit Tradition – das Schaubergwerk Büchenberg
Die lange Bergbautradition im Harz kann man auch im Schaubergwerk Büchenberg sehr gut nachvollziehen. In der Region zwischen Elbingerode und Wernigerode wurde bereits im Hochmittelalter Eisenerz im Tagebau gefördert, ab dem 18. Jahrhundert begann im Revier Büchenberg die unterirdische Erzförderung durch Stollen und Schächte, die bis in eine Tiefe von 300 m reichten. Die Abbautätigkeit wurde im Jahr 1970 endgültig eingestellt, seit dem Herbst 1989 sind Teile der insgesamt 42 km langen Stollenanlage als Schaubergwerk Büchenberg wieder ganzjährig für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das Ausflugsziel Schaubergwerk Büchenberg – ab unter die Erde
Rund 3 km nördlich der Stadt Elbingerode befindet sich unweit der Straße B 244 ein Stollenmundloch, das den Besucher in das Schaubergwerk Büchenberg führt. Ein 600 m langer Rundgang auf Sohle 1 (Tiefe 50 m) veranschaulicht die Zusammensetzung der Gesteine, die Abbau- und Fördertechniken sowie die schweren Arbeitsbedingungen der Bergleute; der Führungsweg wurde barrierefrei ausgebaut und ist daher auch für Rollstuhlfahrer geeignet. In Verbindung mit einer deftigen Bergmannsmahlzeit („Tscherperessen“) kann eine Führung bis zu 6 Stunden dauern, nach Absprache sind ebenfalls Hochzeiten untertage möglich. Im Außenbereich wurde 1992 ein Lehrpfad eröffnet, der 400 Jahre Harzer Bergbaugeschichte dokumentiert – eine wirklich lange Tradition.