Wandern im Harz
Das ist der Gipfel – Wanderwege zum Brocken
Der Brockengipfel ist mit 1.142 m üNN die höchste Erhebung in der Wanderregion Harz und mit der Brockenbahn leicht zu erreichen. Es führen aber auch viele Wanderwege auf den Brocken; der bekannteste ist wahrscheinlich der Goetheweg, den der Dichter im Dezember 1777 bei seiner ersten Brockenbesteigung genommen haben soll. Diese leichte Wanderung ist rund 16 km lang, bietet sehr schöne Ausblicke und man benötigt mit Ruhepausen etwa 5-6 Stunden. Startpunkt der Tour ist der Parkplatz Torfhaus, von hier geht es zunächst am Abbegraben entlang und am Großen Torfhausmoor vorbei bis zum Quitschenberg (Quitschen = Ebereschen). Durch dichten Fichtenwald führt der Weg weiter über Brockenfeldmoor, Eckersprung und Goethemoor bis zur Brockenstraße, auf der man dann den Gipfel erreicht. Auch von Schierke aus gibt es mehrere Möglichkeiten, den Brockengipfel zu besteigen. Eine sehr schöne Rundwanderung (Länge ca. 20km, Dauer 5-6 Stunden) beginnt am Großparkplatz in Oberschierke und führt zuerst aufwärts bis zum alten Wasserwerk. Danach verläuft der Wanderweg (Markierung 10D/Grünkreuz) am Schwarzen Schluftwasser entlang bis zum Eckerloch und weiter über die Brockenstraße zum Gipfel. Für den Abstieg wählt man die Variante Glashüttenweg über Heinrichshöhe, Brockenbett mit Ilsequelle und Ahrensklint bis zur Trasse der Brockenbahn, die zurück nach Schierke führt. Ein anderer historischer Anstieg auf den Brocken ist der Heinrich-Heine-Weg (Länge ca. 30 km, Dauer 8 Stunden), der in Ilsenburg beginnt. Vom Wanderpunkt Blochhauer geht es über die Unteren Ilsefälle zum Heine-Denkmal und den Oberen Ilsefällen; nach den Stationen Bremer Hütte, Stempelsbuche, Hermannsklippe und Bismarckklippe erreicht man den Kleinen Brocken und danach den Gipfel. Der Rückweg erfolgt über Eckersprung, Scharfenstein und das Große Sandtal nach Ilsenburg.
Die Klippenwanderungen – mit Fern- statt Seeblick
Die Harzer Klippen sind auf eine besondere Verwitterungsform (Wollsackverwitterung) zurückzuführen, die bevorzugt im Granit auftritt; dadurch entstanden teilweise bizarre Felsformationen, die im Harz entlang der Wanderwege oft anzutreffen sind und besonders im Brockenbereich gehäuft auftreten. Im Wandergebiet „Rund um den Erdbeerkopf“ gibt es mehrere Wege, die einige markante Klippen berühren und sehr schöne Klippenanblicke bieten. Eine lohnende Rundwanderung beginnt am Parkplatz Schierker Stern und führt an den Feuersteinwiesen entlang zur Quesenbank. Nach dem Blick auf Hohnekopf und Trudenstein erreicht man über die Wegkreuzung Spinne den Jakobsbruch und die Ruine einer ehemaligen Glashütte; danach führt der Wanderweg zum Ahrensklint unterhalb des Erdbeerkopfes und an den Feuersteinklippen vorbei zurück nach Schierke. Durch die Kombination mit einem zweiten Rundwanderweg kann man zusätzlich die Grenz- und Leistenklippen bewundern oder sogar einen Abstecher zu den Zeterklippen auf dem Renneckenberg machen. Eine ruhige Wanderung durch viel Wald führt von Ilsenburg in das Ilsetal und zur Westerbergklippe (Länge 10 km, Dauer 2-3 Stunden). Der Wegverlauf berührt dabei markante Punkte wie den Froschfelsen, Försters Tränke, den Aussichtspunkt Westerbergklippe und den Zanthiersplatz; über den Heinrich-Heine-Weg geht es in dichten Wäldern zurück nach Ilsenburg. Weitere lohnende Klippenwanderungen sind von Schierke zur Plessenburg (Länge ca. 20 km, Dauer 7 Stunden) und von Bad Harzburg zum Luchsgehege und den Rabenklippen (Länge 8 km, Dauer 3-4 Stunden).
Wanderwege um Wasser und Moor – aber ohne nasse Füße
Die zahlreichen Hochmoore und künstlich angelegten Gewässer sind Teil der unverwechselbaren Landschaft im Harz, das „Oberharzer Wasserregal“ mit Entwässerungsgräben und Seen gehört als Kulturdenkmal zum UNESCO-Welterbe. Auch der Rundweg um das Große Torfhausmoor (Länge 4,5 km, Dauer 1,5 Stunden) folgt zunächst auf dem Goetheweg einem dieser Gräben, dem Abbegraben, bei der Kreuzung mit dem Kaiserweg biegt der Rundwanderweg jedoch nach links ab (Markierung 35 E). Vorbei an einem Moorfichtenwald geht es immer am Rand des Torfhausmoores entlang auf den Schubenstein (803 m üNN) und über den WaldWandelWeg zu einem alten Torfstich; End- und Ausgangspunkt für diese Wanderung ist das Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus, das zusätzliche Informationen für die Rundtour anbietet. Der Oderteich im Nationalpark Harz gehört ebenfalls zum „Oberharzer Wasserregal“; er wurde in den Jahren 1715-22 angelegt und dient heute noch zur Stromerzeugung für Sankt Andreasberg. Ein Rundwanderweg (Länge 4 km, Dauer 1,5 Stunden) beginnt am Parkplatz Oderteich; die Wanderung führt gegen den Uhrzeigersinn rund um den Stausee und bringt den Besuchern die spezielle Fauna und Flora der Moor- und Wasserlandschaften durch einzelne Stationen näher. Als Einstieg für eine Wanderwoche im Harz ist der Naturlehrpfad Schierke sehr gut geeignet; er beginnt und endet an der Schierker Baude – und der Höhenunterschied beträgt nur 40 m.
[insert_tagged_posts foo=“wandern“]