Die Harzer Schmalspurbahnen Teil4 – Die Brockenbahn – der leichteste Weg auf den Gipfel
Die Brockenbahn ist mit 19 km Streckenlänge der kürzeste Abschnitt der Harzer Schmalspurbahn, die Aussicht bei der Fahrt auf den Gipfelbahnhof ist besonders im Winter sehr beeindruckend. Bereits im Jahr 1869 gab es einen Plan für die Errichtung einer Eisenbahnlinie auf den Brocken, der erste Bauabschnitt zwischen Drei Annen Hohne und Schierke wurde jedoch erst am 20. Juni 1898 freigegeben. Die offizielle Freigabe der Reststrecke bis zum Gipfel erfolgte am 4. Oktober 1898, eine feierliche Einweihung fand im März 1899 statt. In den Anfangsjahren wurde der Brockenbahnhof nur von Ende April bis Mitte Oktober angefahren, im Winterhalbjahr war der Bahnhof Schierke die Endstation.
Als im Jahr 1950 die Deutschen Wintersportmeisterschaften in Schierke ausgetragen wurden, fuhren Züge auch im Winter hinauf zum Brockengipfel, wobei der zusätzliche Haltepunkt Eckerloch eingerichtet wurde. Nach dem Mauerbau diente die Brockenbahn bis zum Jahr 1987 überwiegend dem Transport von Versorgungsgütern zur Militärstation auf dem Gipfel, für Fahrten von Privatpersonen war durch die Nähe zur Bundesrepublik Deutschland ein Passierschein notwendig. Nach der Grenzöffnung wurde die Brockenbahn gründlich saniert und am 15. September 1991 mit zwei Dampfzügen wieder in Betrieb genommen. Heute fahren im Winter sechs Zugpaare und im Sommer täglich elf Zugpaare auf den Brocken, die rauchenden Dampfloks sind besonders im Winter ein beliebtes Motiv der Fotografen. Der schnellste Zug der Harzer Schmalspurbahn benötigt nur 49 Minuten bis zum Gipfel – ein wirklich leichter Aufstieg.